Der Steinbruch Langenberg weist vielfältige
Besonderheiten auf. Die aufgestellten
Gesteinsschichten aus der Jura, die normalerweise
in der Tiefe verborgen sind, zeugen von der
Harzrandüberkippung vor ca. 100 Millionen Jahren.
Durch das Aufsteigen des Harzes wurde die
Erdoberfläche an seinem Rand hochgeklappt und
steht heute mit 70° nach hinten überkippt.
Sichtbar wurden diese Steinschichten erst durch
den Kalkabbau, so daß heute ein eindrucksvoller
Fels den Steinbruch prägt. An diesem "Kopf"
repräsentieren sich rund 80 Schichten aus
30 Millionen Jahren.
Zudem wurden seit 1998 vermehrt Dinosaurierknochen
gefunden. Hierbei handelt es sich um außergewöhnlich
reichhaltige Funde, die neben dem Interesse der
Geologen für den Steinbruch auch das der
Paläontologen hervorgerufen hat. Darüber hinaus ist
das Dinosaurierthema für die Allgemeinheit
interessant. Schon heute betrachten sehr viele Besucher
die ausgestellten Dinosaurier im Dinopark Münchehagen.
Hieraus stellt sich die Frage, wie man beide
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gleichwertig aufzeigen kann, ohne
eines in den Hintergrund zu drängen. Deshalb sieht
unser Lösungsansatz vor, beide Aspekte durch deutlich
unterschiedliche Darstellungsarten sichtbar zu machen.
Gezielte Eingriffe heben die Besonderheiten der
Geologie und der Natur am Langenberg hervor. Durch
Verdichten der Bäume am Südhang wird der Unterschied
zum unbewaldeten Nordhang verstärkt. So wird durch
die andersartige Beschaffenheit des Untergrundes und
den eingeschränkten Ausblick der Gegensatz
zu der Härte und Weite der Felsen deutlich. Im Inneren
wird der Steinbruch im westlichen Bereich vertieft, um
den Abhang zu dramatisieren. Wasser in der Vertiefung
trennt den Eingangsbereich vom "Kopf" und gliedert die
Sohle des Steinbruchs. Terrassierungen in den Abhängen
werden beseitigt, so daß der Höhenunterschied in seiner
Gesamtheit erlebbar wird. Zudem entsteht um den "Kopf"
selber ein Graben, der ihn vom Plateau abgrenzt und
seine Kraft im Steinbruch heraushebt.
Genau wie bei der natürlichen Umgebung, in
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der nur Vorhandenes gestärkt wurde, greifen wir auch bei
zusätzlichen Baumaßnahmen auf den Charakter der
bestehenden Förderanlagen zurück. Somit haben wir als
wesentliches Material einen verwitterten Stahl gewählt,
der der Architektur einen industriellen Charakter
verleiht.
Im Gegensatz zu der vertrauten Darstellung der Geologie
werden die Dinosaurier nicht durch lebensgroße Abbilder,
sondern durch moderne Medien dargestellt. Dabei handelt
es sich aber nicht um aufdringliche, sondern um dezente
Eingriffe, die auf den ersten Blick kaum sichtbar sind.
Von bestimmten Positionen gibt es unterschiedliche
Erlebnisse mit einem eher flüchtigen Charakter. Mehr
zufällig stößt der Besucher bei seinem Gang durch die
Geologie auf die Dinosaurier.
e-dino-crossing: elektronische Dinosaurier kreuzen den
Weg! Dieses Konzept soll die Möglichkeit aufzeigen,
durch eine alternative Methode der Darstellung
scheinbar Bekanntes auf eine neue Art zu sehen.
Susann und Jan
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